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Vorreiter der Familientherapie

Salvador Minuchin:

S. Minuchin ist ein wirklicher Pionier der Familientherapie. 1967 prägte er durch seine Arbeit mit verhaltensgestörten Kindern aus Unterschichtfamilien in New York den Begriff „Strukturelle Familientherapie“. Sein Arbeitsstil ist bestimmend und gleichzeitig freundlich. Am beeindruckendsten ist jedoch sein großes Einfühlungsvermögen, seine phänomenale Fähigkeit, emotionalen Zugang zu ganz unterschiedlichen Klienten und Familiensystemen zu bekommen.


Virginia Satir (1916-1988):

Sie setzte Kommunikationsformen in Familien in Körperhaltungen um und ließ die einzelnen Mitglieder des Systems sprachlos, ausschließlich über ihren Körper interagieren- Familienaufstellung, Skulpturarbeit. Diese Komplexitätsreduktion ließ die problemerhaltenden Kommunikationsmuster in einer Dichte und Deutlichkeit hervortreten, die es für die Betroffenen und Außenstehenden leichter machte, zu sehen und zu spüren, wofür es Lösungen bedurfte.

Ich bin ich

Auf der ganzen Welt gibt es niemanden wie mich.

Es gibt Menschen, die mir in vielem gleichen,
aber niemand gleicht mir aufs Haar.

Deshalb ist alles, was von mir kommt,
mein Eigenes, weil ich mich dazu entschlossen habe.

Alles, was mit mir zu tun hat, gehört zu mir.

Mein Körper, mit allem was er tut,
mein Kopf, mit allen Gedanken und Ideen,
meine Augen, mit allen Bildern, die sie erblicken,
meine Gefühle, gleich welcher Art - Ärger, Freude,
Frustration, Liebe, Enttäuschung, Begeisterung.
Mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen,
höflich, lieb oder schroff, richtig oder falsch.
Meine Stimme, laut oder leise,
und alles, was ich mir selbst oder anderen tue.

Mir gehören meine Phantasien,
meine Träume, meine Hoffnungen, meine Befürchtungen,
mir gehören all meine Siege und Erfolge
und all meine Niederlagen und Fehler. weil ich mir ganz gehöre,

kann ich mich näher mit mir vertraut machen.

Dadurch kann ich mich lieben
und alles, was zu mir gehört, freundlich betrachten.

Damit ist es mir möglich,
mich voll zu entfalten.

Ich weiß, dass es einiges an mir gibt,
dass mich verwirrt, und manches,
das ich noch gar nicht kenne.

Aber solange ich freundlich und liebevoll mit mir umgehe,
kann ich mutig und hoffnungsvoll
nach Lösungen für Unklarheiten schauen
und Wege suchen,
mehr über mich selbst zu erfahren.

Wie auch immer ich aussehe und mich anhöre, was ich sage und tue,
was ich denke und fühle,
immer bin ich es.

Es hat seine Berechtigung,
weil es ein Ausdruck dessen ist,
wie es mir im Moment gerade geht.

Wenn ich später zurückschaue,
wie ich ausgesehen und mich angehört habe,
was ich gesagt und getan habe,
wie ich gedacht und gefühlt habe,
kann es sein,
dass sich einiges davon als unpassend herausstellt.

Ich kann das, was unpassend ist, ablegen
und das, was sich als passend erwiesen hat, beibehalten und etwas Neues erfinden für das,
was ich abgelegt habe.

Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sprechen und handeln.

Ich besitze die Werkzeuge, die ich zum Überleben brauche, mit denen ich Nähe zu anderen herstellen und mich schöpferisch ausdrücken kann, und die mir helfen, einen Sinn und eine Ordnung in der Welt der Menschen und der Dinge um mich herum zu finden.

Ich gehöre mir und deshalb kann ich aus mir etwas machen.

Ich bin ich und so, wie ich bin, bin ich ganz in Ordnung.

Virginia Satir


Paul Watzlawick:

Paul Watzlawick erstellte einen Katalog von Regeln, die es ermöglichen, den Elementen der Kommunikation und den "Schnittstellen" auf die Spur zu kommen. Er betrachtet die menschliche Kommunikation aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln und setzt verschiedene Schwerpunkte. Er beleuchtet den Sachinhalt einer Nachricht unabhängig vom Beziehungsaspekt der Kommunikationspartner und forscht nach Störmaterial, das sich ergibt, wenn beide Aspekte gemeinsam betrachtet werden. Er begibt sich in den Kreislauf der Kommunikationsabläufe und erkennt, was passiert, wenn der Kreislauf von einem Kommunikationspartner unterbrochen wird, indem dieser einen Anfangspunkt für die Kommunikation benennt, um nur einige seiner Blickwinkel zu nennen. Was beim Anwenden seiner Regeln nicht aus den Augen verloren gehen sollte, ist die Tatsache, dass zwar jeder kleinste Faktor, jeder Blickwinkel separat analysiert werden kann, Kommunikation jedoch stets aus allen Faktoren gleichzeitig besteht.

Die von Paul Watzlawick 1969 aufgestellten fünf Kommunikationsregeln, anhand derer man Interaktionen und Kommunikationen zwischen Personen analysieren kann, nennt er selber "pragmatische Axiome". Er betont, dass es sich bei diesen Regeln lediglich um "provisorische Formulierungen, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Endgültigkeit haben"1 handelt.

Die Begriffe, die die Grundlagen für die Ausarbeitung der Watzlawickschen Kommunikationsregeln bilden, sind insbesondere die Begriffe "Kommunikation" und "System".

1 vgl. P. Watzlawick, „Menschliche Kommunikation“ S. 50


Sigmund Freud (1856-1939):


Der österreichische Neurologe und Psychopathologe Sigmund Freud begründete die Psychoanalyse. Er entwickelte zunächst die Psychoanalyse als Theorie der Diagnose und Therapie von Neurosen, dehnte die Psychoanalyse aber später auf andere Bereiche der Psychologie und auf Bereiche der Sozialphilosophie aus.




Milton H. Erickson:

Die Arbeit des amerikanischen Psychiaters Milton H. Erickson (1901-1980), der als der bedeutendste Praktiker und Lehrer der modernen Hypnotherapie angesehen wird, ist in den letzten 20 Jahren im deutschen Sprachraum immer bekannter geworden.

Erickson sah jeden Menschen als einzigartig an, und er nutzte deshalb für die Therapie, was immer der Klient in der Sitzung anbot oder in die Praxis "mitbrachte". Erickson versuchte, den Klienten in seiner persönlichen "Realitätskonstruktion", in seiner individuellen inneren Welt von Einstellungen, Werten, subjektiven Erfahrungen und Interpretationen zu verstehen und zu begegnen. Und er war sehr erfolgreich darin! Ericksons Kreativität in der Wahrnehmung von Details, im Umgang mit allen Botschaften des Klienten, im strategischem Denken und psychotherapeutischen Handeln ermöglicht es ihm, dem Klienten in seiner subjektiven Welt zu begegnen und somit manchmal schnelle und gewissermaßen genial-einfache Lösungen oder Wege zur Veränderung zu finden.

(Quelle: Homepage der M.E.G.-Regionalstelle Berlin, Dr. W. Lenk)


Jay Haley:


Er gehört zu den Gründern der Familientherapie, veröffentlichte als Kommunikationsforscher 19 Bücher und Schriften. Er leitet heute in Washington ein eigenes Ausbildungsinstitut für Familientherapie.









Steve de Shazer (1940 geb.) und seine Frau Isoo Kim Berg:



1982 starteten am Family Therapy Center of Milwaukee Steve De Shazer und seine Frau Isoo Kim Berg mit ihrer "Kurzzeittherapie".

Steve de Shazer lies sich von der von Milton Erickson stammenden, Kristallkugel-Technik inspirieren und schuf später seine "Wunderfrage".

Er geht davon aus, dass schon der unbeirrte Blick auf die Lösung mit der Fragestellung/Unterstellung: "Woran werden Sie merken, dass Ihr Problem gelöst ist?" eine Änderung der Erwartungen und eine Neukonstruktion des Problems zur Folge hat.

Er geht ferner davon aus, dass in einem System zwangsläufig eine Änderung erfolgt, sobald ein Element dieses Systems verändert wird, und dass hierfür nicht im Detail das System erforscht werden braucht. Insbesondere ist es nicht erforderlich, eine Ursachenforschung in die Tiefe zu treiben, wenn durch eine Fokussierung in Richtung der Lösung das Ziel erreicht werden kann.